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Weltraumlabor

spacelab
Bewohnbares Modul LM1, Bild mit freundlicher Genehmigung von T. Richter - zum Vergrößern anklicken

Spacelab war ein bemanntes wissenschaftliches Modul für das US Space Shuttle. Eine am 24. September 1973 zwischen der NASA und der ESA unterzeichnete Absichtserklärung gab Europa die Verantwortung, Spacelab zu finanzieren, zu entwerfen und zu bauen.

Das Spacelab-System besteht aus mehreren Komponenten: dem bewohnbaren Druckmodul, der Palette, dem Iglu, dem Instrument Point System und einem Verbindungstunnel.

Druckmodul

spacelab diagram
Dank: NASA

Das Druckmodul war entweder als langes Modul (LM) oder als kurzes Modul (SM) konfigurierbar. Die kurze Konfiguration wurde nie verwendet. Die Langversion bestand aus zwei Aluminiumzylindern mit 4,1 m Durchmesser und konischen Endstücken. Experimentiergestelle wurden auf dem Modulboden außerhalb des Moduls selbst integriert und dann an einem Ende entlang von Stützbalken eingeschoben. Der Raum über der Decke und unter dem Boden wurde als Stauraum genutzt. Auf der Oberseite befanden sich zwei 1,3 m große Öffnungen. Die vordere Öffnung enthielt ein Fenster und die hintere Öffnung hatte eine Luftschleuse, um Experimente dem Weltraum auszusetzen. Zwei der Druckmodule wurden gebaut. LM1 ist im Steven F. Udvar-Hazy Center. ausgestellt . LM2 ist in der Ausstellung Bremenhalle auf dem Terminal 3 des Bremer Flughafens, Bremen, Deutschland, zu sehen.

Palette

pallet
Dank: ESA

Die Paletten waren U-förmig und wurden vollständig integriert, bevor sie in die Ladebucht eingesetzt wurden. Diese Paletten erwiesen sich als so nützlich, dass sie oft für Missionen verwendet wurden, die nichts mit Spacelab zu tun hatten.

Iglu

igloo and pallet
Vordergrund: Iglu, Hintergrund: Palette (Dank: NASA)

Auf Missionen, bei denen das Druckmodul nicht vorhanden war, wurde ein Druck-Iglu mit experimenteller Avionik untergebracht. Zwei Iglus wurden hergestellt. Sie waren 2,4 m hoch und hatten einen Durchmesser von 1,1 m.

Instrumentenzeigesystem

ips
Dank: NASA

Das Instrument Pointing System (IPS) ermöglichte die präzise Ausrichtung und Steuerung von astronomischen Teleskopen. Das obige Foto stammt von der ASTRO-1-Mission im Dezember 1990.

Tunnel

Bei Missionen mit einem Druckmodul wurde ein Tunnel von einem Ende des Druckmoduls direkt mit der Shuttle-Kabine verbunden, damit Astronauten in Hemdsärmeln eintreten konnten.


spacelab 1
Spacelab-1 im Orbit, 1983 (Dank: NASA)

Spacelab-Missionen

Shuttle-Flug
Erscheinungsdatum
Mission
Unter Druck stehendes Modul
Drucklose Module
28 November 1983
Spacelab-1
LM1
1 Pallet
29 April 1985
Spacelab-3
LM1
MPESS
29 Juli 1985
Spacelab-2
Iglu
3 Pallets, IPS
30 Oktober 1985
Spacelab-D1
LM2
MPESS
2 Dezember 1990
ASTRO-1
Iglu
2 Pallets, IPS
5 Juni 1991
SLS-1
LM1
 
22 Januar 1992
IML-1
LM2
 
24 März 1992
ATLAS-1
Iglu
2 Pallets
25 Juni 1992
USML-1
LM1
EDO
12 September 1992
Spacelab-J
LM2
 
8 April 1993
ATLAS-2
Iglu
1 Pallet
26 April 1993
Spacelab-D2
LM1
USS
18 Oktober 1993
SLS-2
LM2
EDO
8 Juli 1994
IML-2
LM1
EDO
3 November 1994
ATLAS-3
Iglu
1 Pallet
2 März 1995
ASTRO-2
Iglu
2 Pallets, EDO
27 Juni 1995
Spacelab-Mir
LM2
 
20 Oktober 1995
USML-2
LM1
EDO
20 Juni 1996
LMS
LM2
EDO
4 April 1997
MSL-1
LM1
EDO
1 Juli 1997
MSL-1R
LM1
EDO
17 April 1998
Neurolab
LM2
EDO

ASTRO: Astronomisches Observatorium
ATLAS: Atmosphärenlabor für Anwendungen und Wissenschaft
EDO: Extended Duration Orbiter
IML: Internationales Mikrogravitationslabor
IPS: Instrumentenzeigesystem
LM: Langes Modul
LMS: Leben und Mikrogravitation Spacelab
MPESS: Mission Eigenartige Experiment-Unterstützungsstruktur
MSL: Labor für Mikrogravitationswissenschaften
SLS: Spacelab Biowissenschaften
USML: US-Mikrogravitationslabor

 


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